Historie

Im Jahre 1964 trafen sich 20 Lampertheimer Sportfischer im Gasthaus >>Dorfschänke"<< in Lampertheim, um einen neuen Angelsportverein mit dem Namen >>Angler-Club Freundschaft<< zu gründen. 

In den ersten Jahren des Bestehens war für die Vereinsmitglieder nur der Altrhein und Rheinstrom als Angelgewässer zugänglich. 1969 hat der ACF Lampertheim die Kiesgrube als Angelgewässer für 15 Jahre gepachtet.

 

Nach dem Ende der Ausbeutung durch den Kieswerkbetreiber konnte am 26.März 1980 das Gelände vom ACF erworben werden. Die  Kiesgrube bekam schließlich den Namen >>Heideweiher<<.

Die Mitglieder haben das gesamte Areal rekultiviert. Durch natürliche Aussaat siedelten sich seither allerlei Wildblumen und Kräuter an.

 

Aus einer ausgebeuteten Kiesgrube endstand somit eine Oase für Amphibien, Vögel und Fische.

Unser oberstes Ziel ist es, den Heideweiher für Jung und Alt nicht nur als Angelgewässer zu nutzen, sondern ihn auch als Lebensraum für Pflanzen Tiere  und Insekten zu erhalten.

Gründung des ACF Lampertheim 

Am 26 September 1964 trafen sich 20 Lampertheimer Sportfischer in dem Lampertheimer Gasthaus „Zur Dorfschänke“, um einen neuen Angelsportverein zu gründen. Die meisten der Anwesenden waren zu diesem Zeitpunkt noch Mitglieder des ASV Lampertheim. In der Gründungsversammlung hat man sich auf den Namen Angler Club Freundschaft geeinigt. Der Beschluss der Namensgebung wurde einstimmig angenommen. Bis zur ersten Generalversammlung wurde folgender geschäftsführender Vorstand gewählt: 

  • Vorsitzender: Jakob, Sebastian
  • Schriftführer: Rupp, Werner
  • Kassierer: Krämer, Werner

Die erste Mitgliederversammlung nach der Gründung fand am 20.11.1964 im Gasthaus Rosengarten statt. Von 27 Mitgliedern waren 22 Mitglieder anwesend. Die vom Vorstand vorgeschlagene Satzung wurde einstimmig angenommen. 

 

1966 wurde beschlossen, den ACF als eingetragenen Verein im Amtsgericht ins Vereinsregister eintragen zu lassen. Die Eintragung in das Vereinsregister erfolgte am 07.10.1966. 

 

Ab diesen Zeitpunkt lautet der vollständige Name: 

  • Angler–Club Freundschaft Lampertheim, gegr. 1964 e.V. 

1978 wurde dem ACF Lampertheim schließlich vom Finanzamt die Gemeinnützigkeit zuerkannt. 

 

Bereits kurz nach der Gründung stieg die Anzahl der Mitglieder kontinuierlich an. In den besten Jahren hatte der ACF über 150 Mitglieder. Aber auch der ACF musste der allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklung Tribut zollen. Durch die Flexibilisierung der Arbeitszeiten und den vermehrten Freizeitangeboten werden bei den Menschen andere Prioritäten gesetzt, die sich zum einen durch rückläufige Mitgliederzahlen und zum anderen durch ein höheres Durchschnittsalter bei den Mitgliedern bemerkbar machen. Bei unserem 25jährigen Vereinsjubiläum hatten wir noch 110 Mitglieder. Im Jubiläumsjahr zählt der Verein 93 Mitglieder. Der ACF hat rechtzeitig auf die neuen Gegebenheiten reagiert und ist einer der wenigen Vereine in Lampertheim, der mit seiner Mitgliederstruktur auch in den kommenden Jahren zuversichtlich in die Zukunft blicken kann. 

 

Der Verein hat in der Vergangenheit auf die Herausforderungen reagiert, denn von Beginn an haben die Mitglieder mit ihren Angehörigen den ACF unterstützt und so zum Erfolg mit beigetragen. Nicht die Mitgliederanzahl macht die Stärke eines Vereines aus, sondern die Unterstützung seiner Mitglieder. Mit Pachtung eines Vereinsgewässers, welches später käuflich erworben wurde, hat sich das Vereinsleben grundlegend geändert.

Erfolge und Aktivitäten

In den ersten Jahren unseres Bestehens standen der Altrhein und der Rheinstrom im Mittelpunkt unseres Vereinslebens. Man traf sich am Rhein zum „Wettangeln“. Bis in die 80er Jahre war es erlaubt, Wettkampffischen auszuführen. Bis zu 20 Angler des ACF nahmen regelmäßig an regionalen und überregionalen Wettangeln teil. Die Mannschaften des ACF konnten so zahlreiche Pokale erringen. Immer wieder gelang es ACF Sportanglern, sich für die Hessen- bzw. Deutschen Meisterschaften zu qualifizieren. 

 

Ein herausragender Erfolg des ACF war sicherlich 1969 der Gewinn des Europapokals. Die Lampertheimer Einwohner konnten im Schaufenster des Schreibwarengeschäfts Röhrig den Pokal bewundern. 

 

Neben dem Gewinn des Europapokals kann der ACF auf eine große Anzahl sportlicher Erfolge bei Bezirks-, Landesverbandes-, Hessen- und Deutschen Meisterschaften zurück blicken. Besonders zu erwähnen sind hier die Erfolge der ACF Jugend. Mehrfach konnte die Hessen- und Landesverbandsmeisterschaft gewonnen werden. 

 

Durch diese Erfolge erreichte der ACF einen hohen Bekanntheitsgrad bei den Sportanglern. 

 

Der ACF Lampertheim trat aber nicht nur als Teilnehmer in Erscheinung, sondern war im Auftrag des Landesverbandes auch Ausrichter von 23 Bezirks-, Landesverbands- und Hessenmeisterschaften. In den sechziger und siebziger Jahren hatten zudem die von Vereinen veranstalteten Preisangeln unter den Anglern noch einen sehr hohen Stellenwert. Mehrere hundert Teilnehmer waren keine Seltenheit. So konnte der ACF bei einem von ihm am Rheinstrom organisierten Preisangeln 341 Angler begrüßen. 

 

Noch lange bevor das Preisangeln richtigerweise gesetzlich verboten wurde, hatte sich die „ACF-Wettkampfmannschaft“ aufgelöst. Heute sind nur noch Kameradschaftsfischen erlaubt, die nicht zum Ziel haben, Geld und Sachpreise zu erringen. ACF-Angler nehmen nur noch sporadisch an den von befreundeten Vereinen organisierten Kameradschaftsfischen teil. 

 

Ein wesentlicher Bestandteil unseres Vereinslebens sind die vereinsinternen gemeinsamen Angeln. Mehrmals im Jahr treffen sich die Mitglieder zu Gemeinschaftsangeln an unserem Heideweiher. Hierbei geht es aber in erster Linie um die Geselligkeit, das Fangergebnis ist dabei zweitrangig. Großer Beliebtheit erfreut sich das alljährlich für die Lebenspartnerinnen unsere Mitglieder eigens veranstaltete Damenangeln. Wobei sich hier oftmals „die bessere Hälfte“ auch als der bessere Angler erweist. 

 

Nicht unerwähnt sollte unser Versuch bleiben, in den 90er Jahren den Castingsport in unserem Verein zu etablieren, was aber bei den Mitgliedern auf wenig Interesse stieß. Dennoch schaffte es unser Mitglied Willi Laut 1993 die deutsche Meisterschaft im Casting zu erringen. 

Heideweiher 

In den ersten Jahren waren für die Vereinsmitglieder nur der Altrhein und der Rheinstrom zu befischen, wobei gerade in den 60er Jahren von den Behörden vor dem Hintergrund der hohen Schadstoffbelastung vom Verzehr der Rheinfische abgeraten wurde. Von der ersten Stunde der Vereinsgründung war es das Ziel, ein eigenes und sauberes Gewässer zu pachten bzw. zu erwerben, dennoch wagten nur die Optimisten unter den Mitgliedern von einem eigenen Gewässer zu träumen. 

 

Bereits 1 Jahr nach der Gründung erhielt der ACF von der Stadt Lampertheim den Bachgraben als Pachtgewässer. Das Gewässer konnte leider nicht befischt werden, es diente nur zur Hälterung von Köderfischen. Einige Jahre später musste der ACF auf den Bachgraben verzichten. da dieser als Abwasserkanal für das Niederschlagswasser im Bachgrund und am Graben genutzt wird. 

 

Die Pachtung eines anderen öffentlichen Gewässers war im Lampertheimer Raum leider nicht möglich. Daher dehnte man die Suche auf die umliegenden Kiesgruben aus. 

1969 fand man schließlich eine geeignete Kiesgrube, den heutigen Heideweiher. Man einigte sich mit dem Eigentümer, die Kiesgrube ab dem 1. Juli 1970 für vorerst 15 Jahre zu pachten, jedoch mit der Auflage, eine Umzäunung zu erstellen. Damit war die Grundlage für ein eigenes Vereinsgewässer geschaffen. 

 

Um die Vereinskasse zu entlasten, wurden interessierte Mitglieder gesucht, die später den Heideweiher befischen wollten und hierfür auch bereit waren, sich an den Kosten für die Umzäunung zu beteiligen. Ca. 30 Mitglieder erklärten sich hierzu bereit. Zudem unterstützte uns die Stadt Lampertheim mit einem Zuschuss. 

 

1971 wurde das Gelände in Eigenhilfe eingezäunt. Nach der Fertigstellung der Umzäunung wurde ein Grundbesatz mit überwiegend Weißfischen vorgenommen. 

 

Nach einigen Jahren der Bewirtschaftung des Heideweihers wuchs der Wunsch der Mitglieder nach einer zünftigen Anglerhütte. 1976 konnte schließlich eine gebrauchte Blockhütte mit Pergola günstig erstanden werden. 

 

Nach der Fertigstellung der Blockhütte trafen sich immer mehr Vereinsmitglieder am Heideweiher. Der Heideweiher entwickelte sich somit mehr und mehr zum Mittelpunkt unseres Vereinslebens. Die Gaststätten unserer Vereinsmitglieder Rudi Klenk 

„Zum Neurhein“ und Jacob Sebastian „Zur Rheinweide“ verloren in gleicher Weise an Bedeutung. 

 

Ende 1979 näherte sich die Ausbeutung der Kiesgrube dem Ende zu. Der Besitzer bekam vom Regierungspräsidium Darmstadt und vom Kreis Bergstraße die Auflage, die Kiesgrube zu rekultivieren. Die Auflage zur Rekultivierung war mit erheblichen Kosten verbunden. Um diesen Auflagen zu entgehen, wollte der Besitzer die Kiesgrube verkaufen.Nach langem Verhandlungspoker gelang es schließlich, die Eigentümer von unserem Kaufangebot zu überzeugen, und so konnte die Kiesgrube am 26. März 1980 erworben werden. 

 

Neben dem Kaufpreis für das ca. 3,4 ha große Grundstück wurde auch die finanzielle Last der Rekultivierung übernommen, welche durch eine selbstschuldnerische Bürgschaft gesichert werden sollte. Auch hier wurde durch intensive Verhandlungen erreicht, dass die Behörden anstatt einer Bankbürgschaft eine Grundschuld akzeptierten, wodurch die Auflagen auf ein erträgliches Maß reduziert werden konnten. 

 

Da aus dem Vereinsvermögen die Kaufsumme nicht aufgebracht werden konnte, gewährten Mitglieder zur Finanzierung der Kaufsumme dem Verein ein Darlehen. Dafür wollte man diesen Mitgliedern Sonderrechte bei der Nutzung des Heideweihers einräumen. Hierüber entbrannte unter den Mitgliedern ein erbitterter Streit, welcher in der Wahl eines neuen Vorstandes mündete. 

 

Im Jahre 1981 wurde ein neuer Vorstand gewählt, dessen Ziel es war, die Finanzierung des Vereinsgewässers und die Rekultivierung zu gewährleisten. Bei einer leeren Vereinskasse war der ACF Lampertheim im Besitz einer „nackten Kiesgrube“ die zu rekultivieren und zu finanzieren war. 

 

Der Vorstand erstellte 1982 ein Aktionsprogramm mit den Zielen 

  1. Rückzahlung des Darlehens an die Mitglieder.
  2. Aufnahme eines Darlehens bei einer hiesigen Bank.
  3. Das Darlehen muss die Finanzierung für die auf 2 Jahre veranschlagte Rekultivierung enthalten.
  4. Beantragung von Zuschüssen.
  5. Aktivierung der Mitglieder.
  6. Umsetzung der Rekultivierung mit einem Abbruchunternehmen aus Mannheim.

Durch eine direkte Kreditaufnahme bei der Sparkasse Worms war es möglich, das von den Mitgliedern gewährte Darlehen einschließlich Zinsen zurückzuzahlen. 

Um das Darlehen zurückzahlen zu können waren wir auf den Erfolg unseres Vatertagfestes angewiesen. Sämtliche Einnahmen des Vatertagfestes wurden zur Rückzahlung für das Darlehen verwendet. Die letzte Rate an die Sparkasse erfolgte im Jahr 1997. 

 

Es bedarf einer ständigen Herausforderung unserer Mitglieder, den Heideweiher zu erhalten und zu pflegen. So mussten wir im Jahre 2002, bedingt durch den Anstieg des Grundwassers, die Ufer ca. um einen Meter erhöhen. 

 

2003 wurde in Eigenhilfe der langersehnte Stromanschluss erstellt. Eine weitere Herausforderung kam mit dem Bau der K3 auf uns zu. 2010 wurde einen Schutzwall erstellt, der die Angler und Besucher vor Verkehrslärm schützen soll.

 

Im Jahre 2021 wurde eine Flachwasserzone unter großem Aufwand erstellt, welche jetzt in den nächsten Jahren mit einheimischen Wasserpflanzen bepflanzt wird und so der Vermehrung und Schutz für unsere Fische und Amphibien beitragen soll. Hierfür bekam unser Verein einen Zuschuss von den zuständigen Behörden des Landes Hessen.

 

Der Rekultivierungsplan sah vor, die vorhandenen Steilufer in einem Böschungswinkel von 30 Grad auszuführen, was zu einer Verkleinerung der Wasserfläche um ca. 35 % geführt hätte. Dies war für uns nicht akzeptabel. Man einigte sich schließlich darauf, das östliche und das nördliche Steilufer zu belassen und das westliche Steilufer in einem Winkel von 45 Grad auszuführen. 

 

Viele haben zwischenzeitlich vergessen, dass an dem westlichen Steilufer die größte Uferschwalbenkolonie Hessens mit über 200 Brutpaaren beheimatet war. Die angeordnete Umsetzung der 45 Grad Böschung führte jedoch zum Verlust der Uferschwalbenkolonie. 

 

Während der Rekultivierung war der Aufenthalt am Weiher nicht immer angenehm, denn an den Werktagen fuhren bis zu 20 LKW den Weiher an, um Auffüllmaterial zu bringen. Es wurde gebaggert oder planiert, was natürlich Lärm und Staub für die nähere Umgebung bedeutete. 

 

Unter großem Arbeitsaufwand wurde von den Mitgliedern aus einer ausgebeuteten Kiesgrube durch das Anlegen von Laichplätzen und Bepflanzungsaktionen mit Bäumen, Sträuchern, Hecken, Blumen, Kräutern eine Oase für Amphibien, Vögel, Insekten und einer Vielzahl von Fischarten gemacht. 

 

Nach der Rekultivierung bekam die ehemalige Kiesgrube schließlich den Namen „Heideweiher“.  

 

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